Wie du AI-Traffic auf deiner Website erkennst
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Alle reden davon, dass künstliche Intelligenz die Welt erobert – aber kaum jemand weiß, wie man sie sinnvoll nutzt. Noch weniger wissen, wie man erkennt, ob die eigene Website bereits von Sprachmodellen wie ChatGPT oder Bing Copilot besucht wird. Spätestens seit Google auch in Deutschland KI-generierte Suchergebnisse ausgerollt hat, wird klar: AI-Traffic ist längst da – nur sichtbar ist er für viele noch nicht.
In diesem Artikel zeige ich dir, wie du AI-Traffic erkennst, analysierst und einordnest – damit du weißt, was in deinen Zahlen wirklich steckt.
Besonders spannend: Der Artikel enthält auch einen Link zu einem Blogbeitrag von Will Reynolds, Gründer von Seer Interactive. Darin stellt er ein Looker-Studio-Dashboard vor, mit dem du auf einen Blick siehst, wie viel AI-Traffic dich wirklich betrifft – übersichtlich, kostenlos und direkt anwendbar.
Was ist AI-Traffic?
Bevor wir über AI-Traffic sprechen, ein kurzer Überblick zu den Begriffen:
- KI steht für künstliche Intelligenz – der deutsche Begriff für das, was im Englischen als AI (Artificial Intelligence) bezeichnet wird. Beide meinen dieselbe Technologie: Software, die in der Lage ist, eigenständig Aufgaben zu lösen, Muster zu erkennen und Inhalte zu generieren.
- Sprachmodelle sind spezialisierte KI-Systeme, die auf das Verstehen und Erzeugen von Sprache trainiert wurden. ChatGPT ist eines davon.
- LLMs (Large Language Models) wie GPT-4 gehören zu den bekanntesten Sprachmodellen – sie analysieren riesige Datenmengen, um menschenähnliche Antworten zu geben.
AI-Traffic entsteht, wenn deine Website nicht von echten Nutzern besucht wird, sondern von Tools und Systemen, die automatisiert Inhalte auslesen. Dazu zählen zum Beispiel:
- Chatbots wie ChatGPT mit Webzugang oder Bing Copilot
- KI-Suchsysteme (z. B. Perplexity)
- SEO-Analyse-Bots
- Scraper und Textanalyse-Tools
Manche dieser Zugriffe sind harmlos – andere können deine Website- Besucherzahlen verzerren oder Inhalte automatisiert übernehmen.
Warum du AI-Traffic erkennen solltest
Weil du sonst in die falsche Richtung optimierst. Wenn sich 20–30 % deiner Seitenaufrufe als Bot-Zugriffe entpuppen, sind deine KPIs (z. B. Verweildauer, Conversionrate) kaum noch aussagekräftig.
- Du analysierst Besucher, die gar keine Menschen sind
- Du investierst in Inhalte, die nur Maschinen interessieren
- Du misst Rankings und Reichweite auf einer falschen Grundlage
Fazit: AI-Traffic gehört zur Webanalyse dazu – aber er muss erkennbar sein.
Und du solltest nicht nur für Maschinen schreiben. KI ist ein neuer Leser – aber nicht dein einziger. Menschen lesen, klicken, kaufen. Noch findet der Kauf nicht in ChatGPT statt – sondern auf deinem Kontaktformular, in deinem Shop oder über deine Startseite. Dein digitales Zuhause ist und bleibt deine Domain. Wer in der Google-Suche und dem Google AI Overview erfolgreich sein möchte, muss für beide Zielgruppen schreiben: für Menschen und für Maschinen.
Woran du AI-Traffic erkennst
Typische Muster für KI- oder Bot-Traffic:
- Extrem kurze Sitzungen (unter 1 Sekunde)
- Keine Mausbewegung oder Interaktion
- Unbekannte Browser oder Geräte (z. B. Headless Chrome)
- Rechenzentrums-Zugriffe aus AWS, Azure oder Google Cloud
- Ungewöhnlich viele Abrufe strukturierter Inhalte (Glossar, Blog, Produktbeschreibungen)
Diese Muster lassen sich mit den richtigen Tools sichtbar machen – zum Beispiel in Google Analytics 4 (unter den Berichten „Engagement“ oder „Technologie“), in Matomo oder Plausible. Dort können auffällige Sitzungszeiten, ungewöhnliche Gerätetypen oder abrufende Länder sichtbar gemacht werden. Auch Cloudflare zeigt in der Zugriffsübersicht an, ob Anfragen aus Rechenzentren wie AWS oder Azure kommen.
Wenn du dir unsicher bist, sprich mit jemandem, der Zugriff auf dein Analysetool oder Hosting hat – zum Beispiel ein Webentwickler, dein technischer Admin oder jemand aus dem Online-Marketing. Meistens reichen wenige Klicks und etwas Erfahrung, um herauszufinden, welche Zugriffe von echten Nutzern stammen – und welche eher nach Maschine aussehen.
Looker Studio Dashboard zur AI-Erkennung
Richte dir unbedingt das Looker Studio Dashboard von Seer Interactive ein. Es zeigt dir auf einen Blick, wie viel deiner Reichweite aus klassischer Suche, Social Media oder von AI-Systemen kommt. Besonders hilfreich: Du erkennst sofort, welche Seiten besonders häufig von AI-Bots besucht werden.
Das hilft dir, Muster zu erkennen – und abzuleiten, welche Inhalte du überarbeiten oder ergänzen solltest. In SEO-Kreisen wird derzeit stark diskutiert, ob Seiten mit strukturierten Daten (z. B. Glossar, Rezeptseiten, Checklisten) verstärkt von AI-Overviews verdrängt werden.
➡️ Anleitung & Einrichtung im Blogartikel von Will Reynolds:
How to track your search vs. AI vs. social disruption (Seer Interactive)
Welches AI-Tool greift auf welche Inhalte zu?
Verschiedene Sprachmodelle greifen auf unterschiedliche Quellen zu – abhängig davon, ob Nutzer einen kostenlosen oder einen bezahlten Zugang verwenden:
- ChatGPT (Free) nutzt Bing Search als Grundlage – auch mit der AI Overview aus Deutschland.
- ChatGPT Plus (mit GPT-4) hat Zugriff auf das Bing Web-Modul oder über Plugins auf Echtzeitdaten.
- Google Gemini (früher Bard) basiert auf Google Suche + AI Overviews und bevorzugt Inhalte, die mobil gut lesbar und technisch sauber strukturiert sind.
- Perplexity AI kombiniert klassische Suchmaschinen-Ergebnisse (häufig Bing) mit einer eigenen Web-Crawling-Logik.
Die Inhalte, die dort angezeigt werden, kommen direkt von deiner Website – wenn sie gut auffindbar, indexiert und crawlbar sind. Achte also darauf, was du ausspielst – denn was die Modelle lernen, zeigen sie auch weiter.
Fazit
Du musst keine Angst haben, dass künstliche Intelligenz das Internet übernimmt. Noch stehen wir alle am Anfang – und ehrlich gesagt: Niemand auf dieser Welt weiß derzeit genau, wie man gezielt für KI optimiert. Auch ich nicht.
Was du aber tun kannst: Halte dich auf dem Laufenden, prüfe regelmäßig deine Daten und bleib offen für neue Entwicklungen. Das Looker Studio Dashboard hilft dir dabei, ein erstes Gefühl dafür zu bekommen, welche Inhalte von KI besonders häufig abgerufen werden.
So erkennst du Muster, ohne zu spekulieren – und kannst sinnvoll darauf reagieren.
Wenn du Fragen hast oder dir Unterstützung bei der Einrichtung oder Auswertung wünschst: Schreib mir jederzeit an post@alexseiz.de – ich bin gern für dich da, wenn du einfach mal jemanden brauchst, der mitdenkt.