International SEO: Was muss man beachten
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In der globalisierten Welt von heute reicht es nicht mehr aus, nur in einem Land SEO zu betreiben. Unternehmen, die auf internationalen Märkten erfolgreich sein möchten, müssen ihre SEO-Strategien an verschiedene Länder und Kulturen anpassen. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die wichtigsten Aspekte des internationalen SEO und zeigt, wie Unternehmen ihre Inhalte weltweit optimieren können.
Warum sollte man International SEO einsetzen?
Eine globale SEO-Strategie ermöglicht es Unternehmen, ihre Reichweite zu vergrößern, indem sie gezielt internationale Märkte ansprechen.
Doch welche Herausforderungen kommen da auf einen zu?
- Asien: In China dominiert Baidu, während in Südkorea Naver die beliebteste Suchmaschine ist. Suchmaschinen funktionieren in der Regel nach demselben Prinzip aber haben oftmals unterschiedliche Ranking-Gewichtungen.
- Lateinamerika: Hier ist Google die führende Suchmaschine, doch die Konsumgewohnheiten variieren stark. In Brasilien gibt es beispielsweise viele mobile Nutzer, auch in Mexiko ist das Smartphone das wichtigste Kommunikationsmittel. In beiden Ländern wird sehr viel über Social Media kommuniziert. SEO macht hier in der Regel nur im B2B-Bereich Sinn. Zusätzlich sollten B2B-Unternehmen den Stellenwert von Whatsapp, Instagram und Facebook hier nicht unterschätzen.
- Europa: In Russland ist Yandex eine führende Suchmaschine, während in Westeuropa Google dominiert. Die Gesetzgebung (z.B. DSGVO) erfordert in Europa eine genaue Einhaltung von Datenschutzbestimmungen. Auch hier sollte man nicht leichtsinnig an die Sache rangehen.
Domains: .com oder länderspezifische TLDs?
Eine der ersten Entscheidungen bei der Internationalisierung der SEO-Strategie betrifft die Wahl der Domain.
Sollten Unternehmen generische Top-Level-Domains (gTLDs) wie .com verwenden oder länderspezifische TLDs (ccTLDs) wie .de oder .es?
- Asien: In China ist eine .cn-Domain ideal für das Ranking auf Baidu, da diese Suchmaschine länderspezifische Domains bevorzugt. Sie kann jedoch nur von Firmen erworben werden, die vor Ort ansässig sind. Eine gTLD wie .com kann jedoch zusätzliche Komplexität bei der Indexierung bringen.
- Lateinamerika: In Brasilien und Mexiko hilft die Verwendung einer .br- oder .mx-Domain dabei, in den lokalen Rankings besser zu performen, während Unternehmen in ganz Lateinamerika oft mit einer gTLD wie .com arbeiten, da sie über mehrere Länder expandieren wollen.
- Europa: In Deutschland oder Frankreich sorgt die Nutzung von .de oder .fr für bessere Rankings, besonders bei Nutzern, die lokale Unternehmen bevorzugen. Allerdings kann eine .com-Domain mit Länderverzeichnissen eine effizientere Wahl für Unternehmen sein, die mehrere europäische Märkte bedienen wollen. Bitte nutzt keine Subdomains!
Automatische Website-Weiterleitungen: Gefährlich für die User Experience
Viele internationale Websites verwenden automatische Weiterleitungen, um Nutzer basierend auf ihrem Standort oder ihrer Sprache auf die entsprechende Länderseite zu leiten. Dies kann jedoch problematisch sein, insbesondere für digitale Nomaden, Expats oder Reisende. Auch Studenten, Fachkräfte und Wissenschaftler reisen um die ganze Welt. Das wird ganz oft vergessen.
Auch werden länderspezifische Websiten im Ausland der Zugriff verwährt (z.B. Zalando in Vietnam). Hier muss man sich immer die Frage stellen, ob das wirklich so gut für das Geschäft ist und die entsprechende Kundenbindung.
- Asien: In Japan und Südkorea könnte eine automatische Weiterleitung zu Problemen führen, da internationale Reisende möglicherweise keine Inhalte in japanischer oder koreanischer Sprache sehen wollen. Zumal die Schwierigkeit hinzukommt, dass man den Weg zurück nicht findet, da die Schriftzeichen für Europäer nicht identifizierbar sind.
- Lateinamerika: Reisende in Lateinamerika könnten frustriert sein, wenn sie automatisch auf spanische Inhalte weitergeleitet werden, obwohl sie möglicherweise Englisch bevorzugen.
- Europa: Bitte bedenkt auch die Grenzregionen. Ein in Frankreich lebender Deutscher könnte eine automatische Weiterleitung auf französische Seiten als störend empfinden. Zudem könnte Google Schwierigkeiten haben, Inhalte korrekt zu indexieren, wenn die Seite basierend auf dem Standort umgeleitet wird.
Lokale Inhalte: Sind deine Texte auch wirklich richtig übersetzt?
Ein häufiges Problem im internationalen SEO ist die Vernachlässigung von lokal relevantem Content. Übersetzungen sind oft ungenau, und kulturelle Unterschiede werden nicht berücksichtigt.
- Asien: In China und Japan müssen die Übersetzungen besonders sensibel gestaltet werden, da die kulturellen Unterschiede groß sind. In Japan spielt die Höflichkeit eine enorme Rolle, während in China der Fokus oft auf technische Details gelegt wird.
- Lateinamerika: In Mexiko wird der Begriff „chamarras“ für Jacken verwendet, während in Argentinien „camperas“ gesagt wird. Solche regionalen Unterschiede sind wichtig für eine erfolgreiche lokale SEO-Strategie.
- Europa: In Spanien kann ein Begriff wie „ordenador“ (Computer) verwendet werden, während in Lateinamerika eher „computadora“ gebräuchlich ist. Ein weiterer europäischer Unterschied ist die Verwendung von lokalisierten Währungen und Maßeinheiten, z.B. Pfund in Großbritannien und Euro im Rest Europas.
Lokale Keywords: Das macht die KI leider nicht!
Die Keyword-Recherche für internationale Märkte erfordert mehr als eine einfache Übersetzung der Begriffe. Regionale Unterschiede können sogar zwischen benachbarten Ländern erheblich sein.
- Asien: In Indien gibt es große Unterschiede in der Verwendung von Keywords je nach Sprache. Ein Keyword wie „Smartphone“ könnte auf Hindi anders ausgedrückt werden als auf Englisch. In China ist die Keyword-Recherche besonders wichtig, da Baidu andere Ranking-Kriterien hat als Google.
- Lateinamerika: In Lateinamerika gibt es zwischen Mexiko und Argentinien oft Unterschiede bei der Verwendung von Keywords. Ein Beispiel ist „torta“, das in Mexiko für Sandwiches und in Argentinien für Kuchen verwendet wird.
- Europa: In Deutschland und Österreich gibt es Unterschiede in der Verwendung von Begriffen. Während „Brötchen“ in Deutschland üblich ist, wird in Österreich und Bayern eher „Semmel“ oder „Weggla“ verwendet. Diese Nuancen sollten bei der Keyword-Strategie berücksichtigt werden.
Lokales Linkbuilding: Wird ganz oft vergessen!
Lokales Linkbuilding ist eine der effektivsten Methoden, um in internationalen Märkten Autorität und Sichtbarkeit zu gewinnen. Dabei gilt es, auf lokale Quellen zu setzen, statt sich nur auf die Hauptdomain zu fokussieren.
An dieser Stelle lohnt es sich die Wettbewerber-Seiten in den Zielländern anzusehen und zu erforschen welche Backlinks hier bestehen. Digitale PR sollte ein großer Bestandteil deiner SEO-Strategie sein.